Sparwunder setzen Stadt ins rechte Licht

Foto - Installation einer Straßenlaterne mit innovativer LED-Technik aus Breinig.
Auch in Eschweiler sollen in Kürze erste Straßenlaternen mit innovativer LED-Technik aus Breinig installiert werden.

Eschweiler/Stolberg. Während mancher Kupferstädter noch darauf wartet, dass seinen Stadtvätern „ein Licht aufgeht”, erstrahlen derzeit allabendlich am Stolberger Rathaus und vor allem im Stadtteil Breinig besondere Lichter.

In einem Pilotprojekt werden Energieeffizienz, Verlässlichkeit und Wartungsaufwand innovativer LED-Straßenbeleuchtung erprobt. Die 23 Laternen rund um Kastanienweg, Auf der Heide und Raiffeisenstraße sowie die drei Leuchten am Rathaus sind es die ersten LED-Straßenleuchten, die im ehemaligen Kreisgebiet Aachen auf Alltagstauglichkeit überprüft werden. Ein Test, der schon bald ausgeweitet werden soll: Dann kommt auch Eschweiler in den Genuss der neuen Lichtquellen. Der Sraßenzug rund um den Hauptbahnhof soll mit LED-Leuchten bestückt werden. Die städtischen Ampeln in Eschweiler sind schon jetzt mit den sparsamen LEDs bestückt.

Eines der besonderen Merkmale ihres Lichtscheins ist, dass die Helligkeit „made in Breinig” ist: Der Praxistest ist ein Gemeinschaftsprojekt der EWV und des Breiniger Unternehmens „Profiled”, das im Kastanienweg angesiedelt ist und so nach Anbruch der Dämmerung im eigenen Lichte erstrahlt. „Wir freuen uns natürlich, mit einem Stolberger Unternehmen zusammenarbeiten zu können. Die Kommunikation und die gesamte Kooperation profitiert einfach enorm von der Ortsnähe der beiden Partner”, erklärt Manfred Schröder, Geschäftsführer der EWV.

Als „kleine Energiesparwunder” betitelt Dieter Podhajecky, Geschäftsführer von „Profiled”, die kompakten Lampen mit der LED (Light Emitting Diode)-Technologie. Der Diplom-Ingenieur beschreibt die Vorteile der neuen Technik: „LED-Leuchten sind äußerst langlebig. Sie benötigen weniger Wartung und sind bereits in der Herstellung umweltfreundlich, da zum Beispiel kein Quecksilber verwendet wird, und die Energieersparnis von LED-Straßenleuchten liegt im Vergleich zu Natriumdampflampen bei etwa 40 Prozent und im Vergleich zu Quecksilberdampflampen sogar bei rund 70 Prozent.” Die Lichtverteilung der LED-Lampen sei zudem anwohnerfreundlich, denn Wohnräume und Vorgärten würden von der gezielten Beleuchtung der Straßen und Gehwege verschont bleiben.

Ein weiterer positiver Aspekt sei die geringe UV-Strahlung der Lichtquellen, die weniger nachtaktive Insekten anziehe. Das Licht indes sei angenehm „neutralweiß”, lasse die Umgebung also nicht in kalten Blautönen erscheinen, und verfüge über eine hohe Farbwiedergabequalität.

Geliefert werden die Leuchten allesamt mit stufenlos dimmbarer Technik, so dass sie jederzeit optimal an die Bedingungen anpassbar sind. „In Breinig fahren wir ab 22 Uhr in reduziertem Betrieb, da das Verkehrsaufkommen dann auch geringer ist. Die LED-Leuchten geben ihre Helligkeit sofort voll ab und müssen nicht mehr ?vorglühen. In der kalten und dunklen Jahreszeit spenden sie übrigens bis zu zehn Prozent mehr Licht, denn ihren optimalen Wirkungsgrad erreichen sie bei minus fünf Grad Celsius”, erläutert Podhajecky.

Strahlungswärme würden die Lampen nicht entwickeln, der in den Leuchten enthaltene Computerchip werde durch die Lamellenbauweise des Gehäuses gekühlt, und eine Gore-Tex-Membran verhindere das Entstehen von Kondenswasser im Innern. Für Masthöhen bis sieben Meter bietet „Profiled” eine 20 bis 40 Watt-Version an, geht es bis zu 14 Meter in die Höhe, hält das Unternehmen eine 60- bis 100 Watt-Variante bereit. Die „kleinen Energiesparwunder” seien auch „große Kostensparer”, bekräftigt Podhajecky.

„Die Mehrkosten, die durch die Investition in die innovative LED-Technik entstehen, rechnen sich innerhalb von drei bis fünf Jahren durch die Einsparungen im Energieverbrauch und in der Wartung. Spätestens ab dem sechsten Jahr, spart der Betreiber also dauerhaft Geld”, verspricht Podhajecky. Ob die LED-Leuchten diesen Versprechungen in der alltäglichen beziehungsweise allabendlichen und allnächtlichen Praxis gerecht werden, soll der Testlauf in Stolberg jetzt zeigen. „Wir werden anhand der Erfahrungen, die wir hier sammeln können, entscheiden, ob und wie weit eine Umrüstung der Stolberger Straßenbeleuchtung auf die LED-Technologie erfolgt,” führt Schröder aus.

Erste „Profiled”-Straßenleuchten wurden übrigens bereits zu Beginn des Jahres in Heinsberg montiert, und neben Eschweiler beteiligt sich in Kürze auch Alsdorf am Probebetrieb.

Vom Stephansdom zur Schwebebahn

Profiled ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Breiniger ESW GmbH (Electronic Service Willms). Sie liefert komplette LED-Module für Lichtwerber, Lampenhersteller, Messebau, Aufzugsbeleuchtung und Akzentbeleuchtung von Bauten und Einrichtungen. Der Stephansdom in Wien und die Wuppertaler Schwebebahn sind herausragende Objekte, die im Licht der Technologie aus der Kupferstadt erstrahlen.

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