24. Wirtschaftsgespräch: Baesweiler Schulsanierung ist „Vorreiter”

Foto Pamela Schiffer von Profiled stellte LED-Straßenleuchten vor
Pamela Schiffer von Profiled stellte LED-Straßenleuchten vor

Beitrag von Margret Nußbaum - Baesweiler. „Ein Glücksfall für die ganze Region und das beste Beispiel in Sachen Wirtschaftsförderung“: Mit diesem Lob an die Veranstaltung gab Anke Schweda, Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Aachen, symbolisch den Startschuss fürs 24. Wirtschaftsgespräch im Internationalen Technologie- und Service-Center (its) Baesweiler.

Dirk Pfeifferling, Geschäftsführer des its, und Bürgermeister Dr. Willi Linkens hatten eine Reihe Referenten zum Thema „Energieeffizienz in der Praxis“ eingeladen.

Zu Beginn wurde von der „Klima-Expo NRW“, einer Initiative der NRW-Landesregierung, eine „Wir sind dabei“-Urkunde überreicht. 1000 Schritte sollen innerhalb von acht Jahren in Richtung Zukunft gegangen werden, und zwar von Organisationen und Unternehmen, die sich in besonderer Weise für den Klimaschutz einsetzen.

Aufgrund der positiven Auswirkungen auf die Umwelt wurde das Projekt „Sanierung des Gymnasiums Baesweiler auf Passivhausstandard“ als qualifizierter Klima-Expo NRW-Vorreiter aufgenommen. Es war Schritt 194 von insgesamt 1000, die im Projektzeitraum bis 2022 erfolgen sollen. Dr. Heinrich Dornbusch, vorsitzender Geschäftsführer der Klima-Expo NRW, überreichte die Urkunde an Willi Linkens und den Projektleiter Ralf Peters.

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, erklärte Dornbusch: „Das innovative Schulgebäude fügt sich optisch bestens ins Stadtbild ein. Über 90 Prozent Heizenergie und jährlich 350 Tonnen Kohlenstoffdioxid können durch die Sanierung eingespart werden. Auch im heißesten Sommer bleibt das Gymnasium angenehm kühl. Ein automatisierter Sonnenschutz verhindert darüber hinaus das Überhitzen der Räume. Geheizt wird übrigens zu 70 Prozent mit Erdwärme.“

Sascha Weidenhaupt von der EWV Energie- und Wasserversorgung GmbH Stolberg zeigte beim anschließenden Wirtschaftsgespräch auf, wie Unternehmen Einspar-Potenziale erkennen und nutzen können. Der EWV biete herstellerunabhängige individuelle Beratung an – auch über Förderprogramme.

Claus Bühne von der Energie-Agentur NRW erklärte, wie sich durch Fenstererneuerung, Dämmung, Lüftung und Klimatisierung sowie bei der Beleuchtung in Unternehmen Energiekosten einsparen lassen. Thomas Wuttig von der KWK Braun GmbH in Baesweiler – die Firma stellt Folien aus Polyethylen her – zeigte auf, welche Voraussetzungen Firmen für mehr Energieeffizienz schaffen müssten.

Wichtig sei vor allem, Mitarbeiter für dieses Thema zu sensibilisieren, etwa durch eine Stärkung des Bewusstseins für Energieverschwendung. Wuttig erklärte anschaulich, welche unnötigen Energiekosten etwa Leckagen verursachen können: „Bei einem Leck von nur einem Millimeter Durchmesser ergeben sich Mehrkosten von etwa 480 Euro jährlich“, hat er errechnet.

Aufschlussreich auch die Ausführungen von Leo Stockschlaeder vom SenerTec-Center NRW-Süd, ein Fachzentrum für Kraft-Wärme-Kopplung. Ein Klein-Blockheizkraftwerk in einem Mehrfamilienhaus konnte etwa 3120 Euro jährlich an Energie einsparen.

Bei einem Hotel ergab sich ein Einsparpotenzial von 7350 Euro, bei einem Altenheim sogar 21.370 Euro jährlich. Dr. Wilfried Plum von der PM-Station Pfennings setzt bei der „Grünen Tankstelle“ mit ressourcenschonendem Umgang von Energie und Umwelt etwa auf das Auffangen von Regenwasser für Waschanlagen.

Ein Beispiel für innovativen Umgang mit Ressourcen bietet das Baesweiler Unternehmen Profiled, ein Experte in Sachen LED-Beleuchtung. Mitinhaberin Pamela Schiffer stellte technische LED-Straßenleuchten und LED-Zylinderleuchten sowie LED-Industriebeleuchtung vor. Verschiedene Städte in der Region – etwa Alsdorf, Aldenhoven und Stolberg – haben mittlerweile ihre Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet und so 40 bis 70 Prozent an Energiekosten eingespart.

„Da das LED-Licht nur nach unten strahlt, blendet es nicht wie herkömmliche Beleuchtung. Fest steht mittlerweile, dass es auf LED-beleuchteten Straßen weniger Unfälle gibt als bei herkömmlicher Beleuchtung“, erklärte Pamela Schiffer. Die meisten Kommunen entscheiden sich bei der Straßenbeleuchtung für technische LEDs. „Städte mit historischen Altstadtvierteln oder Kurorte wählen oft die dekorativen Zylinderleuchten“, sagte sie.

[Quellennachweis: Artikel AZ com 03.09.2016 / Fotos: Margret Nußbaum]

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